Die Veranstaltung
Es gibt drei Gründe für
Hamlet
. Großartige Schauspieler für die Rollen, die plastisch und fordernd sind. Wenn man sich nie an Hamlet versucht, wären es wie eine Oper, die nie Mozart spielt. Man sieht viele Hamlet-Inszenierungen, die allermeisten sind so, daß die "Stellen" gesucht wurden, bei denen die Schauspieler (f/m/d) mal so richtig aus sich raus gehen konnten. Da sollte doch mehr möglich sein. Und ich sah eine Hamlet Aufführung (nicht Brook) bei ich völlig vergaß, daß ich vor einem alten Heiligtum saß, modern oder klassisch zelebriert. Nicholas Hytner (im National Theatre) zeigt Dänemark als einen Überwachungsstaat und Hamlet als einen jungen Mann, der mal mutig, mal zurückschreckend, versucht zu überleben. Und Hytner hatte Schauspieler, angeführt von Rory Kennear, die etwas Eindrucksvolles schafften: Sie sprachen die Verse, nahmen sie ernst - und klangen so, als würden sie miteinander sprechen. Nachdem ich nun eine Anspruchsbarriere nach der anderen vor mir aufgebaut habe, folgt eine undokumentierte kleine Geschichte, die zeigt, warum ich es trotzdem versuche: Shakespeare und sein erster Schauspieler saßen saufend am Themse, und der Schauspieler meinte, alles was Shakespeare schriebe, würde er locker spielen können. Woraufhin Shakespeare ihn aus umnebelten Augen anschaute und sagte: "Na warte!" So entstand Hamlet.
Infos
Dauer: Ca. 2 Stunden
Treffpunkt: Megalomania Theater
Offenbacher Landstraße 368
60599 Frankfurt am Main
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung