Die Veranstaltung
Als der
Mensch begann, das Feuer für sich zu
entdecken und zu nutzen, war das eine der wichtigsten
Errungenschaften unserer Spezies – wenn nicht gar die wichtigste. Das Feuer bot
Wärme und Schutz, aber es war auch
unberechenbar und schwer zu beherrschen. Im Mittelalter brannten
verheerende Feuer große Teile von Frankfurt
nieder, und da das Feuer als
Strafe Gottes galt, entwickelten sich die verschiedensten
Aberglauben, wie man Feuer vorbeugen könne. Diese mögen aus heutiger Sicht
grotesk wirken, doch bevor es eine richtige
Berufsfeuerwehr gab, wussten sich viele Menschen nicht anders zu
helfen. Als dann die Berufsfeuerwehr eingeführt wurde, gab es neue Herausforderungen: die schmalen Gassen der Frankfurter Altstadt waren
hinderlich beim Einsatz von Löschhilfsmitteln, der Krieg verlangte nahezu
Übermenschliches von den Feuerbekämpfern, und auch als Frankfurt wie
Phönix aus der Asche
wiederauferstanden war, stellte der für unsere Stadt so typische
Hochhausbau die Menschen der modernen Gesellschaft vor neue
Herausforderungen. Doch was ist überhaupt Aberglaube? Durch die größer werdende
Macht der Kirche im Mittelalter wurde nach und nach alles, was wider den „richtigen Glauben“ war,
verteufelt. Frauen, die sich mit Kräuterkunde auskannten, wurden als Hexen auf dem
Scheiterhaufen verbrannt. Feuer war das stärkste
Läuterungsmittel, dem kein Zauber gewachsen war, und war deswegen auch den schlimmsten Verbrechern wie Ketzern, Zauberern und eben Hexen vorbehalten. Diese starke Wirkung der Flammen bekam letztlich aber jeder
Gläubige zu spüren, denn um in den Himmel zu kommen, musste man nach Vorstellung der Kirche erst durchs
Fegefeuer. Bis heute hat das Feuer nichts von seiner Faszination verloren. Das zeigt sich anhand
zahlreicher Sprichworte, die noch immer zum täglichen Sprachgebrauch gehören: „Für jemanden die Hand ins Feuer legen“, „Feuer mit Feuer bekämpfen“ oder eben auch „Feuer und Flamme für jemanden sein“. Erfahren Sie bei dieser Führung mehr zu der
Faszination Feuer, Aberglaube und
brandheiße Geschichten zu Frankfurt.
Infos
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn am Jusitziabrunnen, Römerberg, Frankfurt
Endpunkt: Römerberg, Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Ja
Mindestalter: keine Altersbegrenzung