Im Jahr 2025 feiert das Neue Frankfurt seinen 100. Geburtstag. Dies nimmt das Museum Angewandte Kunst als Anlass, jener Gestaltungsmoderne am Main aus den 1920er-Jahren zahlreiche Ausstellungen auszurichten. Im Rahmen der Ausstellungen „Was war das Neue Frankfurt?“ und „Yes we care.“ laden Architekturführungen dazu ein, die Orte zu besuchen, die heute noch vom Neuen Frankfurt sichtbar sind.
Die Veranstaltung
Vor rund 100 Jahren kehrte Ernst May nach Frankfurt zurück. Unter dem Titel Das Neue Frankfurt schuf er in nur fünf Jahren über 10.000 Wohnungen in mehreren kleinen und großen Siedlungen. Die wohl international bekannteste dieser Siedlungen ist die Römerstadt, die als Kernstück der geplanten, weitläufigen Bebauung des Niddatals gilt.
Der Name Römerstadt hat einen historischen Ursprung: Unter ihr lag vor fast 2000 Jahren die römische Stadt Nida mit bis zu 5000 Einwohnern. Heute leben hier rund 2500 Menschen in etwa 600 Einfamilienhäusern und Mietwohnungen. Die langgezogenen Reihenhauszeilen fügen sich elegant in die Landschaft ein, durchsetzt von mehrgeschossigen, oft farblich abgesetzten Häusern. Zwischen den Gebäuden gibt es viel Grün, das auch der Selbstversorgung dienen sollte. Gärten hatten festgelegte Gestaltungspläne: Blumen am Anfang, dann Beerensträucher und Gemüse, und schließlich ein Obstbaum. Wer keinen eigenen Garten hatte, konnte unterhalb der Siedlung einen Kleingarten pachten.
Für die Versorgung war gesorgt, doch viele Hausfrauen mussten das Kochen auf Elektroherden erst lernen, da die Römerstadt eine der ersten voll-elektrifizierten Siedlungen Deutschlands war. Die Frankfurter Küche war selbstverständlich in jedem Haushalt vorhanden, ebenso Möglichkeiten für Rundfunkempfang und Vorschläge zur praktischen Möblierung der kompakten Räume.
Infos
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn, Hadrianstraße am Südausgang der U-Bahn-Station Römerstadt (Hinweisschild zum Ernst-May-Haus)
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung