Die Veranstaltung
Fritz Bauer hat ein sehr bewegtes Leben hinter sich. Als politisch aktiver Mensch vor den Nazis, als überzeugter Sozialdemokrat und Mitglied des Reichsbanners Schwarz Rot Gold, wurde er von den Nationalsozialisten verfolgt, ins Konzentrationslager geworfen und gezwungen, seinen Überzeugungen abzuschwören. Bauer emigrierte nach der Haft 1936 nach Dänemark, später 1940 nach der Besetzung floh er nach Schweden. Er ist ein enger Wegbegleiter Willy Brandts, der sich zur gleichen Zeit im Exil aufhält.
Nach dem Krieg kommt Bauer 1949 wieder zurück in die Bundesrepublik und wird auf Betreiben Georg August Zinns Generalstaatsanwalt in Frankfurt. Hier muss Bauer mitansehen, wie sich die neue Seilschaften von Altnazis in der Politik und der Justiz bilden. Er arbeitet Tür an Tür mit Männern zusammen, die ihn in der Nazizeit zur Flucht getrieben haben.
Eines seiner wichtigsten Verdienste ist das Veranlassen der Auschwitzprozesse, die Bauer in den 1960er Jahren nach Frankfurt holt. Damals will niemand in Frankfurt von dem Prozess etwas wissen, doch dieser Prozess ist der Auftakt für eine ganze Generation neuer Deutscher, die sich fragen, was ihre Eltern im Zweiten Weltkrieg getan haben und inwiefern ihre eigene Familiengeschichte in den Verbrechen der Nazizeit verstrickt ist. Bauer legt hier das Fundament für eine linke Bewegung, die ein paar Jahre später in die Studentenbewegung der 1968er mündet.
Begleiten Sie Sascha Stefan Ruehlow auf einem gemütlichen Stadtrundgang durch die wichtigsten Stationen Fritz Bauers und seiner Zeit in Frankfurt.
Wichtiger Hinweis: Bringen Sie bitte alle ein gültiges Tagesticket für den RMV mit.
Infos
Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Beginn am Haus Gallus, Frankenallee 111, 60326 Frankfurt am Main
Endpunkt: Haus Gallus, Frankenallee 111, 60326 Frankfurt am Main
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung