Das Frankfurter Ostend gilt oft als heruntergekommenes Arbeiterviertel – ein Klischee, das dieser Stadtteilrundgang widerlegt. Sie entdecken die Vielfalt des Ostends: vom eleganten Norden über die historische Röderberg-Brauerei bis zum künftigen Verkehrsknoten Ostbahnhof. Auch das legendäre „Sudfass“ und ein Einblick im „Danzig am Platz“ erwarten Sie auf dieser spannenden Tour.
Die Veranstaltung
Kaum jemand kennt die genauen Grenzen des Frankfurter Ostends. Es erstreckt sich östlich der Wallanlagen und des Sandwegs südlich der Bornheimer Landwehr, umfasst den Zoo, die elegante Wohngegend am Röderberg, den Ostpark und den gesamten Osthafen bis zur Carl-Benz-Straße. Im Süden bildet der Main die Grenze. Wie diese Abgrenzung zeigt, ist das Ostend größer und deutlich vielfältiger, als allgemein angenommen.
Während eines rund zweistündigen Spaziergangs lernen Sie verschiedene Facetten dieses spannenden Viertels kennen. Die Europäische Zentralbank, obwohl zentral für das Ostend, bleibt bei dieser Tour außen vor – sie wird in gesonderten Führungen, etwa zur „Architektur im Wandel“, ausführlich behandelt.
Die Führung beginnt im geografisch „oberen“ Teil des Ostends, wo traditionell der wohlhabendere Teil der Bevölkerung lebt. Am Eingang der Neuen St. Nicolai-Kirche, an der Nordostecke des Zoos, sehen Sie die Kombination eines historischen Turms mit einem modernen Kirchenschiff. Gleich um die Ecke wird an das Rothschildsche Hospital erinnert, das hier bis 1945 stand und heute fast vergessen ist.
Vorbei an der einst beliebten Röderberg-Brauerei des 19. Jahrhunderts und der AWO-Hauptverwaltung, einem kürzlich wieder relevanten Ort des Frankfurter Stadtgeschehens, erreichen Sie den Danziger Platz. Dort erhalten Sie Einblick in das „Danzig am Platz“, sehen die frühere Neckermann-Zentrale und späteren Telekom-Verwaltung sowie das Trümmergelände des ehemaligen Ostbahnhofs. Hier erfahren Sie mehr über dessen Geschichte, den Hanauer Bahnhof und die geplante Nordmainische S-Bahn.
Nur eine Kreuzung weiter lag die einstige Hauptfeuerwache – Arbeitsplatz des einst deutschlandweit bekannten Frankfurter Feuerwehrchefs.
Durch die Ostendstraße führt der Weg zum früheren Pferdemarkt, heute der klimagerecht umgestaltete Paul-Arnsberg-Platz. Arnsberg dokumentierte die jüdische Geschichte Frankfurts, insbesondere auch die des Ostends, das bis zur Shoah viele jüdische Bewohner hatte.
Am ehemaligen Hoch’schen Konservatorium erfahren Sie mehr über die Pioniere des Jazz in Frankfurt. In der Uhlandstraße begegnen Sie einer Geschichte voller Kontraste – vom Bordellbesitzer über einen Pelzdieb bis zur Grafikerin und dem Literaturprofessor.
Ein Denkmal für Martin Elsässer, den Architekten der Großmarkthalle, ist unauffällig – auf dieser Tour aber bewusst in den Blick genommen. Durch einen Durchgang gelangen Sie zur Weseler Werft mit Blick auf den Main, wo einst Holzflöße anlandeten.
Am Brückenkopf der Flößerbrücke, dem südwestlichsten Punkt des Ostends, endet die Tour – mit einem kleinen Ausflug in die Geschichte des legendären „Sudfass“ – einst Treffpunkt, Mythos und Schauplatz vieler Geschichten.
Die Partner
DANZIG AM PLATZ
Danzig am Platz ist ein kreativer Begegnungsort im Frankfurter Ostend – direkt am Danziger Platz gelegen, zwischen Ostbahnhof und ehemaliger Neckermann-Zentrale. Das charmant umgestaltete Areal in einem verputzen 50ger Jahre Bürohaus vereint Café, Bar, Veranstaltungsraum und Atelierflächen. Es ist ein Treffpunkt für Kunst, Kultur und Nachbarschaft, der dem Ostend ein Stück alternative Lebendigkeit zurückgibt.
Infos
Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Beginn an der Straßenkreuzung Waldschmidtraße / Rhönstraße vor der Neue St Nicolai Kirche, U-Bahn U7 Station Habsburgerallee – Ausgang Zoo
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Ja
Mindestalter: keine Altersbegrenzung