Luther & Frankfurt – eine ganz eigene Sache für sich. Wie immer zu großen Jahrestagen sucht man Ereignisse, die man stolz hervorheben kann. Jetzt hat Luther nicht gerade ein sehr inniges Verhältnis zur Kaiserwahlstadt Frankfurt am Main gehabt. Im Gegenteil – er schrieb einen Brief an den Magistrat, in dem er sich beschwerte, einen zweiten, in dem er an Flucht dachte. Freuen Sie sich auf eine spannende Zeitreise rund um Luthers Leben in Frankfurt.
Die Veranstaltung
Wie soll eine Stadt diesen großen Deutschen, die sich also nicht rühmen kann, den großen Reformator Martin Luther begeistert zu haben, gebührend feiern? Indem man sein Vermächtnis und seinen Einfluss auf Bürger, Handel und Religion einmal näher beleuchtet. Luther hat tiefe Kerben in unserer Stadt hinterlassen und er war nicht der einzige, der mit seinen Ideen Veränderung brachte.
Luther in Frankfurt – man kann nicht sagen, dass Luther lange in Frankfurt blieb, ganze zwei Nächte soll er hier übernachtet haben, aber sein Eindruck war gewaltig.
Frankfurt bekannte sich schnell zum Protestantismus und zu den Zeichen der neuen Zeit. Gerade nachdem Johannes Gutenberg die beweglichen Lettern für den Buchdruck erfand, boomte Frankfurt als Messestadt umso mehr, da Luther die Bibel für jedermann lesbar gemacht hatte. Händler, Fernreisende und Luxuswaren waren in Frankfurt Alltagsgeschäft geworden. Der Buchdrucker Sigmund Feyerabend ist einer der wichtigsten Männer seiner Zeit, den ohne die Bibel keine Reformation.
Da wo neue Ideen sind, ist die Zwietracht nicht fern. Man streitet heftig miteinander, nicht immer nur mit Worten. Kirchen wurden gestürmt, Bilder und Heiligen von ihren vergoldeten Sockeln gerissen, Menschen ermordet, nur weil sie ihre heilige Schrift in einer anderen Sprache lasen.
In der protestantischen Alten Nikolaikirche haben katholische Symbole die Zeit der Bilderstürmer überstanden und sind, wenn man weiß wo, heute noch gut sichtbar für ein Erbe, dass mit der Kaiserwahlstadt verbunden ist, denn das protestantische Frankfurt war eines der wichtigsten Städte für das katholische Europa und für das Heilige Römische Reich.
Folgen Sie Dorothea Zöller und Sascha Stefan Ruehlow auf den Spuren von Reformation, Revolution und Wandlung. Erfahren Sie mehr auf dem Stadtrundgang über die vielen Reformatoren und ihren Ideen, die im Laufe der Jahrhunderte nach Frankfurt kamen und es auf ihre Art und Weise prägten. Denn nicht nur Luther war in Frankfurt, sondern auch andere große Reformatoren wie John Knox, John Foxe, Vallerand Poullain und Johannes a Lasco. Eine spannende Zeitreise zu den wichtigsten Stätten der Reformation in Frankfurt.
Infos
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn an der Paulskirche, Paulsplatz 11, 60311 Frankfurt am Main
Endpunkt: Battonnstraße, Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung