Frankfurts einst regierende Oberbürgermeister wie Landmann, Wallmann, Möller, Arndt, Kolb, Adickes & Miquell prägten ihre Zeit mit großen Projekten, veränderten FFM nachhaltig & waren Spiegel der Frankfurter Gesellschaft. Riefen aber auch Protest hervor: 68er, Börneplatzkonflikt, Drogendruckräume, urbane Neubebauung durch Abriss & große politische Umwälzung. Kommen Sie mit auf eine spannende Zeitreise auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.
Die Veranstaltung
Die Frankfurter waren immer schon stolz auf ihre regierenden Oberhäupter. Diese waren immer ein Spiegel der Gesellschaft und haben durch ihr Wirken und ihre Visionen Frankfurt nachhaltig verändert. Man denke nur an
Oberbürgermeister Ludwig Landmann, der in der Zeit der Weimarer Republik bis zu einer Absetzung 1933 Frankfurt in vielen Stadtteilen architektonisch komplett neu erfand. Die Römerstadt, Teile von Westhausen, der Bornheimer Hang und die Hellerhofsiedlung sind nur einige Bauprojekte, die Landmann durch den Architekten Ernst May im "Neuen Frankfurt" umsetzen ließ. Landmann, liberal und Jude, wurde 1933 nach der Machtergreifung durch seinen Nachfolger Friedrich Krebs aus dem Amt vertrieben und floh ins Exil nach den Niederlanden, wo er starb.
Einer der tragischsten Persönlichkeiten des Frankfurter Römers ist ohne Zweifel Karl Konstantin Viktor Fellner (1807-1866), der der letzte Bürgermeister der Freien Stadt Frankfurt war. Nachdem Otto von Bismarck im Deutschen Krieg 1866 Frankfurt besetzen lies und dessen Anschluss an Preußen und den Norddeutschen Bund forderte, wurde Fellner gezwungen, eine Liste der Bürgerschaft an den Besatzer Preußen auszuliefern, die sich geweigert hatten, den Anschluss Frankfurts an Preußen zu unterzeichnen und die hohen Zahlungen verwehrt hatten, die Bismarck angeordnet hatte. Fellner, der sich nicht erpressen lassen und die Frankfurter schützen wollte, sah keinen anderen Ausweg mehr, als sich zu erhängen. Das war am Morgen seines 59. Geburtstags. Mit ihm Ende die Freiheit und Unabhängigkeit Frankfurts. Es war eine der größten Beerdigungen, die der Hauptfriedhof gesehen hat.
Der Frankfurter Hauptfriedhof beherbergt viele prominente und bekannte Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, dem öffentlichen Leben, aber auch aus der Politik.
Geht man an den Gräbern der Frankfurter Oberbürgermeister und Hessischen Landesväter vorbei, erfährt man Erstaunliches über die neuere Geschichte der Mainmetropole. Das Leben und Wirken der Frankfurter Oberbürgermeister von Viktor Fellner bis Walter Wallmann ist Inhalt der Führung mit Sascha Stefan Ruehlow.
Infos
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn am Eingang zum Hauptfriedhof Gruftenhalle, Rat-Beilstraße 57, 60320 Frankfurt
Endpunkt: Nähe Neues Portal, Trauerhalle, Eckenheimer Landstraße 194, 60320 Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Ja
Mindestalter: keine Altersbegrenzung