Die Tage der Industriekultur gehen in die 18. Runde! Begeben Sie sich auf eine spannende Reise durch Frankfurt und entdecken Sie die Vielfalt der Industriekultur unter dem Fokusthema „Umwelt gestalten“ hautnah.
Die Veranstaltung
„Umwelt gestalten“ ist das Schwerpunktthema der 18. Tage der Industriekultur Rhein-Main 2020. Im Fokus steht dabei das Thema „Mensch-Umwelt“. Ein Verhältnis, das unser aller Alltag prägt. Welchen Einfluss übt der Mensch seit der Industrialisierung auf die Umwelt aus? Was bedeutet „Umwelt gestalten“ in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft?
Thema 1: Entlang des Mains bis zur Gerbermühle
Seit dem 18 Jahrhundert legten sich die Frankfurter, entsprechend den Vorstellungen Jean-Jaques Rousseaus, schöne Gärten mit Sommerhäusern vor den Mauern der Stadt an. Bei dieser Gelegenheit wurde auch eine Mühle auf halben Weg nach Offenbach vom Bankier Willemer entsprechend umgebaut. Dort feierte Johann Wolfgang von Goethe 1814 seinen 65. Geburtstag, nicht ohne ein Auge auf die junge Gattin des Bankiers geworfen zu haben. Dieses Skandalgeschichtchen blieb den Städtern unvergessen und die Mühle stieg seitdem in der Beliebtheitsskala der Frankfurter Ausflugsziele auf Platz eins. Aber auch auf dem Weg dorthin ist eine Menge zu entdecken. Beispielsweise sind die ehemals wirtschaftlich genutzten Uferstreifen des Mains längst zu Flaniermeilen geworden und die Silhouette der Stadt hat sich entsprechend den Nutzungen in jeder Generation verändert. Sie birgt aber immer noch Reminiszenzen der alten Zeit. Dazu zählt auch die Frankfurter Skyline im Abendrot gepaart mit der Stadtillumination unvergleichlich schön anzusehen.
Thema 2: Arbeiterschweiß und Unternehmerglück
Frankfurt am Main platzte ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus allen Nähten. Hatte die Stadt 1866 noch 67.000 Einwohner, so stieg die Zahl bis 1890 auf rund 240.000 an. Diese rasante Entwicklung ist auch auf die Industriealisierung zurückzuführen und sie stellte die Stadtgesellschaft vor großen Handlungsbedarf. Trotz dieses Umstandes ist die Stadt am Main aber keine klassische „Arbeiterstadt“ geworden und das Elend dieser Städte ist ihr weitgehend erspart geblieben. Dies war der alteingesessenen Honoratiorengesellschaft zu verdanken, die soziale Härten durch Stiftungen und milde Einrichtungen entsprechend abfederten. Bei dem Rundgang werden einige alte Firmenstandorte, Arbeiterquartiere und soziale Einrichtungen der Gründerzeit vorgestellt.
Thema 3: Entlang des Mains bis zum Westhafen
t.b.a.
Thema 4: Ostend im Wandel - neues Leben rund um die EZB
Das Ostend ist seit über 100 Jahren in ständigem Wandel - das Hafengebiet tritt optisch immer mehr in den Hintergrund. Die Lagerhäuser und Kontore der großen Handelsgesellschaften sind verschwunden, der größte Teil der Industrie ebenso. Es kamen die Autohändler, wurden abgelöst von Werbeagenturen und mehr und mehr von ITDienstleistern und Hotels. Und dazwischen entstehen seit dem Umzug der EZB auf das Gelände der Großmarkthalle immer neue, immer größere Wohnanlagen. In der Diskussion ist, auch die Frankfurter Oper hierher zu verlagern. Wo bleibt da das Grün? Wir sehen uns das Offensichtliche an - den Hafenpark - und verborgene Idyllen wie den Frankfurter Garten und den Schwedlersee.
Thema 5: Wohnen mit der Natur - die May-Siedlungen am Nidda-Tal - Ginnheim
In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg stieg die Wohnungsnot in Frankfurt immens. Um Abhilfe zu schaffen, berief Oberbürgermeister Ludwig Landmann 1925 Ernst May aus Breslau nach Frankfurt. Sein Plan: neue Wohnsiedlungen auf beiden Seiten des NiddaTals zu gestalten und miteinander zu verbinden.
Gleich nach Praunheim entstand hier die - weit größer vorgesehene - Siedlung Höhenblick in Ginnheim. Ernst May und Martin Elsaesser bauten hier ihre Villen. Auch viele ihrer Mitarbeiter zogen hier ein. Das Wesentliche: die Landschaft wurde einbezogen und alle Bewohner bekamen die Möglichkeit, im Grünen zu wohnen und das Grün sowohl zur Erholung wie zur Ernährung zu nutzen.
Thema 6: Wohnen mit der Natur - die May-Siedlungen am Nidda-Tal - Römerstadt
In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg stieg die Wohnungsnot in Frankfurt immens. Um Abhilfe zu schaffen, berief Oberbürgermeister Ludwig Landmann 1925 Ernst May aus Breslau nach Frankfurt. Sein Plan: neue Wohnsiedlungen auf beiden Seiten des NiddaTals zu gestalten und miteinander zu verbinden.
So entstand gegenüber von Ginnheim die weit größere Römerstadt, perfekt angepaßt an die landschaftlichen Gegebenheiten. Nicht nur die Häuser waren ausgeklügelt geplant, auch die Gartengestaltung wurde durch Leberecht Migge genau definiert. Und wer keinen eigenen Garten am Haus hatte, konnte im unter der Siedlung liegenden Kleingartenbereich Erholung und Ernährung finden.
Thema 7: Go east - Das Ostend rund um die EZB
Das Ostend ist im Wandel:
von einem Stiefkind der Stadtentwicklung zu einem absoluten Trendviertel. Industriecharme trifft nun auf innovative Stadtentwicklung: der Hafenpark, die Erinnerungsstätte an der Großmarkthalle, die Osthafen-Brücke und natürlich die Doppeltürme der EZB. In direkter Nachbarschaft zur Hightech-Architektur befindet sich der Osthafen. Hier ist noch die raue Arbeitswelt des ‚alten Ostends‘ spürbar. Hören Sie viel Spannendes zur urbanen Vielfalt im Frankfurter Osten und genießen Sie einen der schönsten Blicke auf die Skyline.
Thema 8: Neue Kontraste der Industriekultur - Großmarkthalle, EZB & der Hafen im Wandel der Zeit
Kommen Sie mit auf einen Streifzug durch das Hafengebiet des Frankfurter Osthafens und erschließen Sie sich gemeinsam die
Architektur von gestern und heute, z.B. die ehemalige Großmarkthalle mit der EZB und das Lindley-Quartier, solide gebaut für viele Jahre, ganz neu oder projektiert.
Infos
Dauer: ca. 1,5 - 2 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vorher - Genaue Angaben im Termin
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung