Die Veranstaltung
Frankfurt gehört zu den liberalsten Städten Deutschlands. Das war auch schon zur Zeit Hitlers so. Die am längsten nichtgleichgeschaltete Zeitung wurde bis 1942 in Frankfurt gedruckt. Hitler und Göbbels kamen nur selten in die Mainmetropole und auch nur dann mit Unbehagen. Nur wenige Frankfurter Bürger teilten die neuen Ideologien im Römer, dennoch war das Leben nach der Machtergreifung straff organisiert und konnte schnell zum tödlichen Selbstläufer werden. Die Gestapo hatte überall ihre Spitzel und Ohren. Da langte es schon, wenn man einen Witz machte oder nur lächelte, um hinter Gitter zu wandern. Schlimmes wartete dort auf den Delinquenten. Die Führung mit Sascha Stefan Ruehlow durch das Frankfurt der 1930er und 1940er Jahre bringt Ihnen Geschichten und Geschichte näher, die aufwühlend und nachdenklich machen. Anschaulich mit viel Bildmaterial und musikalischer Untermalung knüpft sich während der Führung durch die Altstadt und das Bahnhofsviertel ein lebendiges Bild dieser Zeit, das viele Frankfurter nur noch aus den Erzählungen ihrer Großeltern kennen.
Waren alle Frankfurter Mitläufer der Nationalsozialisten? Gab es niemanden, der sich auflehnte und riskierte, selbst in ein Konzentrationslager gesteckt zu werden? Welche Rolle spielten religiöse Gruppen wie Katholiken oder Zeugen Jehovas in dieser Zeit? Widerständler gab es viele in Frankfurt, beispielsweise die Gruppe um Paul Apel, der die größte Widerstandszelle Frankfurts mit über 300 Mitgliedern aus dem Verborgenen heraus leitete. Alleine in der Altstadt trafen sich die unterschiedlichsten politischen Gruppierungen, wie im Café Metz und im Rotschild die SPD, im Bahnhofsviertel hatte die verbotene KPD die Rote Hilfe organisiert, um den Genossen, meist Weggefährten aus dem Ersten Weltkrieg, wenigstens das Nötigste zu organisieren. Lebensmittel, Kleidung, Schwarzwaren – all das waren Dinge, die neben einem Lächeln und einer Aufmunterung in diesen düsteren Zeiten fehlten. Begeben Sie sich auf eine spannende Zeitreise mit Sascha Stefan Ruehlow zu den Orten des Frankfurter Widerstands unter der Naziherrschaft der Jahre zwischen 1933 und 1945.
Infos
Dauer: ca. 1,5-2 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn am Hauptbahnhof, vor dem Haupteingang, Frankfurt
Endpunkt: Bahnhofsviertel
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung