Wenn man früher als Vogelfreier geschnappt wurde, drohten schlimme Strafen wie Brandmal, Zwangsarbeit oder Galgen. Selbst geringe Diebstähle wie Mundraub wurden zur Abschreckung drakonisch bestraft. Doch richtige Verbrecher trieben natürlich weiterhin ihr Unwerk – so auch Vinzenz Fettmilch & Johann Erasmus von Senckenberg. Kommen Sie mit auf eine spannende Zeitreise durch die Altstadt & erfahren Sie mehr über kriminelle Banden & ihre Häscher.
Die Veranstaltung
Was treibt Menschen in die kriminelle Existenz? Waren es nur die ärmlichen Umstände, das Ausgestoßensein in früherer Zeit, weil man nicht in einem höheren Stand geboren wurde oder hatte es doch andere Hintergründe? Die Lebensumstände konnten oft so grausam sein, dass man gezwungen war, manchmal aus reinem Hunger heraus, zu stehlen, einzubrechen und mit Lug und Trug sein tägliches Brot zu verdienen.
In der unmittelbaren Umgebung von Frankfurt, im Spessart, Odenwald und im Taunus lagen sie überall auf der Lauer – Räuber, Tagediebe & Verzweifelten. Reich werden konnte man schlagartig, wenn man den Überfall überlebte. Aber leider ließen sich edle Gegenstände wie Bücher, teure Stoffe und andere Luxusgüter, die auf Frankfurts Messen gehandelt wurden, nicht oder nur schwer verkaufen. Man musste praktischer denken: Nägel, Messer, kleine Äxte, Brot oder Getreide, einen Sack Mehl, mal ein Fässchen gutes Bier. Der absolute Glücksgriff waren kleinere Geldbeträge oder auch mal ein Huhn.
Die kriminelle Bande hatte ein riesiges Einzugsgebiet über viele Grafschaften und Marktstädte hinweg, was es schwer machte, sie gezielt zu verfolgen und zu ergreifen.
Johannes Bückler war wohl einer der bekanntesten Räuberhauptmänner um 1800, der mit seiner Bande weite Teile Baden-Württembergs und Südhessens unsicher machte. Besser bekannt war er unter dem Namen Schinderhannes. Aus dem Raub wurde schnell Raubmord, aus einem deutschen Robin Hood einer der berüchtigtsten Mörder, der ständig auf der Flucht eine Gewalttat nach der anderen beging, bis man ihn und seine Gesellen schließlich 1802 schnappte. Nach seiner Verhaftung saß er für einen Monat schwer bewacht in der Hauptwache und wurde schließlich ins französisch besetzte Mainz ausgeliefert, wo der Prozess das Todesurteil für ihn und seine Kumpanen bracht. 1803 fiel für ihn das Fallbeil für immer.
Kommen Sie mit auf eine spannende Zeitreise und erfahren Sie mehr darüber, wie sich im Laufe der Zeit die Polizei – aus Scharfrichtern unterstellten Amtsbütteln und den Soldaten (Stadtwehr) – zu Gendarmen und Konstablern entwickelte.
Infos
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Beginn vor der Gaststätte Paulaner am Dom, Domplatz 6, Frankfurt
Endpunkt: Karmeliterkloster Stadtarchiv, Münzgasse 9, 60311 Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: 14