Das Frankfurter Bahnhofsviertel. Obwohl eines der kleinsten Quartiere der Stadt, ist es doch das berüchtigtste. Kaum vorstellbar, dass es früher das prächtigste Viertel Frankfurts war. Auch heute wird es Stück für Stück wiederentdeckt und ist mehr als Drogenmilieu und Prostitution. Freuen Sie sich auf spannende Geschichten gestern, heute und morgen im Frankfurter Bahnhofsviertel.
Die Veranstaltung
Der Hauptbahnhof bildet den Ausgangspunkt des Bahnhofsviertels und der Führung, denn ohne Bahnhof kein Bahnhofsviertel. 1888 eröffnet, wurde er für alle Menschen der Region zum porta mundi, dem
Tor zur Welt. Als einst größter Bahnhof Europas und heute noch
wichtigster Bahnhof der Deutschen Bahn lohnt es sich, zu Beginn einen Blick auf dieses Haus und seine Geschichte zu werfen. Das Viertel selbst entstand als Empfangsquartier für Gäste am Ende des 19. Jahrhunderts. Wer nach Frankfurt kam, kam mit dem Zug. Und jeder, der in die Stadt wollte, konnte im Bahnhofsviertel sehen, was
Frankfurt zu bieten hat. Einige gründerzeitliche Fassaden der Gebäude zeugen immer noch vom
Glanz des einstigen Prachtquartiers.
Das Bahnhofsviertel musste den Bedürfnissen der Gäste genügen. Übernachten, Essen und Trinken und leichte Unterhaltung gehörten zu den Anforderungen dazu. So fand man eine Fülle von Luxushotels und heute noch gilt das Viertel als das „Hotelquartier“. Mit knapp 20 Hotels pro 1.000 Einwohner ist das aber auch kein Wunder. Die ersten Kinos der Stadt standen hier und einer von Deutschlands ersten festen Zirkussen - Das
Schuhmanntheater. Mit Karl Hopf hatte es einen Artisten, der nicht nur mit seinen Säbelkünsten für Aufsehen sorgte.
Der Niedergang des Viertels kam mit dem Zweiten Weltkrieg. Nach den Zerstörungen hatte es viel des einstigen Ruhmes eingebüßt.
Drogen und Prostitution sind heute Teil des Bahnhofsviertels. Viele sagen, das gehöre zu einer Stadt, wie Frankfurt einfach dazu. Andere wünschen sich endlich das Ende des Rotlichtviertels. Wie funktioniert ein „Laufhaus“ und wann ist in den Bordellen am meisten los? Der alltägliche Betrieb im Bereich der käuflichen Liebe ist ein
zentraler Punkt dieser Führung. Auch mit seiner Drogenpolitik ist Frankfurt zu Anfang der 1990er Jahre in Deutschland völlig neue Wege gegangen. Gegen viele Widerstände musste die „Politik der Akzeptanz“ durchgesetzt werden. Doch das Ergebnis überraschte schließlich auch die Kritiker. Hier im Bahnhofsviertel kann man die Ergebnisse dieser Revolution in der deutschen Drogenpolitik sehen.
Für viele ist das Bahnhofsviertel in Frankfurt aber gerade jetzt hoch aktuell. Die
Wildheit und Freiheit, die viele heute in diesem Quartier sehen, ziehen zahlreiche neue Bewohner an.
Künstler und Kreative, Gastronomen und Clubbesitzer. Alle finden im vielleicht vielseitigsten Viertel der Stadt ihren Platz und geben ihm einen ganz
neuen Charme – überzeugen Sie sich selbst!
Infos
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Beginn am Hauptbahnhofsvorplatz, vor dem Treppenabgang zur B-Ebene, Am Hauptbahnhof, 60329 Frankfurt am Main
Endpunkt: Ecke Münchener Straße / Moselstraße, 60329 Frankfurt am Main
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Ja
Mindestalter: keine Altersbegrenzung