Die Veranstaltung
Die Deutschen und die Revolution – Keine besonders intensive Beziehung, betrachtet man die Zeit der letzten drei Jahrhunderte. Und doch wurde auch hier für Freiheit, Demokratie und Nation gekämpft. Besonders im Jahr 1848 war man die fürstliche Bevormundung endgültig leid und erhob sich gegen die Regenten. Frankfurt spielte in dieser Phase eine enorm
wichtige Rolle. Als liberales Zentrum Deutschlands wurde es zum Ziel revolutionärer Aktionen, Sitz des deutschen Fürstentages und schließlich Ort der ersten deutschen Nationalversammlung.
An vielen Orten lässt sich diese
beeindruckende Geschichte vom Aufstand der Deutschen nachvollziehen. So wurde vor kürzerer Zeit ein Teil des Palais Thurn und Taxis in der Frankfurter City wieder errichtet. Dies war der Sitz des Deutschen Fürstentages ab 1815 und avancierte zu einem Symbol der Unterdrückung. An der Frankfurter Hauptwache spielten sich im April 1833
dramatische Szenen ab, als junge Studenten versuchten die Wache zu Stürmen und in Deutschland die Revolution zum Ausbruch zu bringen. Doch auch das klägliche Scheitern dieser Aktion konnte die Revolution letztendlich nicht abwenden. Als der Kampf für Demokratie zum Erfolg geriet, schnappte der Frankfurter fast über vor Freude. All die interessanten Personen, die nun in der
„Hauptstadt“ des Reiches weilten und das kulturelle Leben bereicherten, in den Clubs und Gesellschaften ein- und ausgingen, wurden teilweise behandelt, wie Stars. Autogrammjäger und Verehrerinnen belagerten etwa das
Cafe Milani am Rossmarkt, um ihren Idolen die Aufwartung machen zu können.
Die Stadt Frankfurt bot aber auch ein
wunderbares Pflaster für die Nationalversammlung.
Wohlhabend, modern und aufgeschlossen präsentierte sich die Handels- und Bankenstadt der Deutschen Öffentlichkeit. So sollte eigentlich der Kaisersaal im Römer zum Parlament werden. Aus Platzgründen entschied man sich anders. In der Paulskirche werden heute keine Gottesdienste mehr gehalten. Sie ist ein
nationales Denkmal, das an die Erfolge erinnern soll, die damals errungen wurden und die demokratische Tradition in Deutschland hochhält. Das
erste deutsche Grundgesetz und die Menschenrechte wurden hier verfasst. Heute erzählt sie aber auch von der Zeit der Gründung der Bundesrepublik. So sollte die Paulskirche 1949 erneut Parlament werden. Nach einer etwas unrühmlichen Kampagne für Frankfurt als Hauptstadt, musste man aber umplanen. Viele prominente Gäste nutzten und nutzen das Haus für einen Besuch und für Reden für Demokratie und Freiheit.
Freuen Sie sich auf eine Führung rund um das
„tolle Jahr“ 1848, das Frankfurt geprägt und seine Spuren hinterlassen hat. Es machte die Stadt zum Zentrum einer historischen Epoche, von der man durchaus
mit Stolz berichten kann.
Infos
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Beginn vor der Katharinenkirche, An der Hauptwache, 60313 Frankfurt am Main
Endpunkt: Frankfurter Paulskirche, Paulsplatz 11, 60311 Frankfurtam Main
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Ja
Mindestalter: keine Altersbegrenzung