Die Veranstaltung
Ein Name begegnet Ihnen in allen vier Vierteln des
Dornbusch: Anne Frank. Schon am Zugang zur
U-Bahn-Station weisen Bilder und Texte auf sie hin. Am
Marbachweg wurde sie geboren, später lebte sie in der
Ganghoferstraße im Dichterviertel. In der ehemaligen
Jugendherberge an der
Hansaallee, einem Bau des
Neuen Frankfurt aus den 1920er Jahren, befindet sich heute die
Bildungsstätte Anne Frank, und in der
Dornbusch-Siedlung liegt die
Anne-Frank-Schule.
Der Dornbusch war jahrhundertelang Teil der
Landwehr, der äußeren Stadtgrenze Frankfurts, ein dichtes Gestrüpp, das die Stadt vor Feinden und Viehdieben schützte. Der Handelsweg
Via Regia, auch
Hohe Straße genannt, verlief schon seit der
Römerzeit hier entlang, am
Diebsgrundweg und dem heutigen
Marbachweg.
Landwirtschaft und Gärtnerei-en prägten lange das Bild, bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts die „gesunde Luft“ im Frankfurter Nor-den entdeckt wurde und das feine
Dichterviertel entstand.
In den
1920er Jahren erhielt der Stadtteil mit den markanten Bauten des
Neuen Frankfurt unter
Ernst May ein neues Gesicht: kleine Siedlungen an der
Raimundstraße und rund um die Kreuzung
Eschersheimer Landstraße/Hügelstraße. Besonders sehenswert sind das
„Ledigenhaus“ an der
Platenstraße und das frühere
Henry-und-Emma-Budge-Altersheim an der Hansaallee.
In den
1950er Jahren kam neues Leben in das Viertel. Die
Dornbusch-Siedlung entstand fast als
Gartenstadt. In den
Ladenzeilen fanden Sie Filialen renommierter
Innenstadtgeschäfte, für Mode, Schuhe, Spielwaren, Foto- und Fernsehtechnik. Schulen aller Art standen zur Verfügung, und ein gut ausgestattetes
Jugendhaus sorgte für abwechslungsreiche Nachmittage. Bundesweit bekannt wurde das
Bürgergemeinschaftshaus „Haus Dornbusch“, wo Sie
Konzerte, Theater, Filme und viele andere
Veranstaltungen erleben konnten. Hier traf man sich in
Clubräumen und im
eleganten Restaurant. Der
Aufstieg des Fernse-hens setzte dieser Kulturtradition jedoch ein Ende. Das alte Haus wurde durch einen kleineren, funktio-nalen
Neubau ersetzt, und selbst die
Kirchenfläche wurde halbiert.
Infos
Dauer: ca. 1,5 bis 2 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn an der U-Bahn-Station Dornbusch, Ausgang Spenerstraße, neben der Sparkasse
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung